Pura Vida in Costa Rica

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Costa Rica – kristallklares Wasser, Sandstrände und Palmen ohne Ende, Surf Vibes, eine einzigartige Tierwelt und üppig grüne Regenwälder soweit das Auge reicht. Feucht tropisches Klima und das ganze Jahr um die 30 Grad. Der Gedanke daran lässt einen doch zumindest mal für kurze Zeit das vergangene Jahr mit allem Trubel und Herausforderungen vergessen, oder?

Es ist nun mehr als ein Jahr her, dass wir auf unsere Hochzeitsreise zunächst wegen Corona verzichten mussten, umso schöner aber, dass wir uns die Zeit nun endlich nehmen können: Zeit nur für uns beide, Zeit zum Durchatmen, zum Innehalten und Genießen, Zeit, um wieder bei uns selbst anzukommen.

Wenn wir rückblickend die Augen schließen und an Costa Rica denken, dann verfallen wir sofort wieder in einen Sinnesrausch. Das Land der Faultiere und Tukane hat uns vom ersten Moment an regelrecht verzaubert. 

Wir hatten bereits im Vorfeld ganz genaue Erwartungen und Wünsche an unsere Hochzeitsreise, für die wir für ungefähr 2,5 Wochen geplant hatten:

 Es sollte ein Mix aus Strandurlaub und Abenteuerreise werden

 Es sollte ins Warme gehen, Sonne, Strand, Meer, Erholung und Entspannung, aber wir wollten auch unbedingt unsere Surfskills weiter verbessern

 Ausflüge in die Natur- und Tierwelt

 Einfach mal was anderes, bzw. eine unvergessliche Zeit zu Zweit und das pure Leben – Pura Vida und so ;D

 

Letzten Endes haben wir uns dann also für Costa Rica, bzw. genauer die südliche Nicoya-Halbinsel an der Pazifikküste entschieden. Unsere Basis für die nächste Zeit ist das Örtchen Tamarindo. Durchaus touristisch dort, aber die Stimmung ist super entspannt und relaxt. Wir haben ein Zimmer in einem Hotel direkt am Meer, mit Möglichkeiten zum Surfen, was will man also mehr?

Nun möchte ich euch von unseren Ausflügen berichten, die wir dort unternommen haben und unsere Zeit mit unvergesslich gemacht haben.

 

Rio Celeste, Sloth & Llanos de Cortez

Das Costa Rica eine unheimlich abwechslungsreiche Landschaft geprägt von Regenwäldern, Bergen, Wasserfällen und Küsten zu bieten hat, erleben wir gleich bei unserem ersten Ausflug in den Tenorio Volcano National Park.

Der Ausflug beginnt mit einer 2 stündigen Wanderung im Nationalpark und schon die ersten Schritte durch den Park haben etwas sehr Beruhigendes. Wir lauschen dem Vogelgezwitscher und der Nässe im Regenwald und lassen die Flora und Fauna auf uns wirken. Ziel der Wanderung ist der Rio Celeste – das türkis-himmelblaue Wunder.

Schon von oben hört man bereits das Rauschen des Wassers und man hat einen imposanten Blick auf das unvorstellbare Blau, das durch eine chemische Reaktion durch vulkanische Mineralien erzeugt wird. Nach 250 Treppenstufen und einem recht steilen Abstieg kommen wir unten an und sind begeistert. 🙂

Rio Celeste
Llanos de Cortez

Wieder oben angekommen, fahren wir zum nächsten wunderschönen Wasserfall, diesmal mit Bademöglichkeit und auch wir nutzen die Gelegenheit um uns ein wenig abzukühlen.

Unser letzter Stopp führt uns zu einer kleinen Lodge mit Bio Bauernhof, dort befindet sich u.a. ein Faultier- und Froschschutzgebiet. Hier genießen wir ein einheimisches Mittagessen, traditionell gibt es in Costa Rica immer Reis mit schwarzen Bohnen, Kochbananen oder Maniok sowie geschmortes Fleisch. Zum Abschluss machen wir einen kleinen Spaziergang durch die Lodge und neben einigen Faultieren und giftigen Fröschen bekommen wir auch Tukane und viele spannende tropische Pflanzen zu sehen.

Alles in allem ein wirklich sehr gelungener Ausflug, den ich nur weiterempfehlen kann. 

Rincon de la Vieja Volcano National Park

Wie der Name schon verrät beherbergt der Nationalpark den aktiven Vulkan Rincon de la Vieja. Auf einem Rundweg bekommt man einen guten Eindruck von den vulkanischen Aktivitäten: dampfende Wasserbecken und Fumarolen, blubbernde Lagunen und Mini-Schlammgruben und ein intensiver Schwefelgeruch lassen die Energien in der Erde erahnen. 

Die Route führt auch vorbei an Wasserfällen, an einem davon genehmigen wir uns wieder eine kleine Abkühlung – herrlich! 

Wir gönnen uns gleich eine weitere Portion Entspannung sowie ein bisschen wohltuende Pflege für die Haut 😉 Insgesamt gibt es 13 heiße Thermalquellen bzw. Pools, die über kleine Bachläufe und Wasserfälle miteinander verbunden sind. Die heißen Quellen werden nicht künstlich erhitzt, sondern unterirdisch und ganz natürlich – der Vulkan lässt grüßen! Wir bedecken unsere Haut mit erhitztem vulkanischen Ton und schlendern von Pool zu Pool. Jeder kann hier seine eigene Wohlfühltemperatur finden, da die Temperatur in den Pools zwischen 30° und 65° liegt!

Der perfekte Abschluss für einen erlebnisreichen Tag!

Palo Verde

Auch heute geht es wieder in die Natur und artenreiche Tierwelt, aber diesmal per Bootstour auf dem Fluss Tempisque im Nationalpark Palo Verde. Neben Affen, zahlreichen Leguanen und unendlich vielen verschiedenen Vögeln können wir auch einige Krokodile in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten.

Auf dem Rückweg halten wir noch in einem kleinen aber feinen Dorf namens Guaitil, hier genießen wir wieder ein sehr leckeres traditionelles Mittagessen. Guaitil selber ist etwa weniger als eine Stunde von Tamarindo entfernt. Dieses kleine raue, staubige Dörfchen ist vor allem für seine Töpferwaren bekannt. Wir bekommen eine kleine Töpfervorführung/ Workshop und sehen, dass die Kunsthandwerker auch heute noch mit denselben Methoden und Traditionen der Chorotega-Töpferkunst arbeiten. Sehr sympathische und liebe Menschen und die Töpferware wirklich wunderschön.  

Monteverde Cloud Forest

Der bekannteste Regenwald in Mittelamerika ist der Monteverde Cloud Forest, der südlich des Arenal Nationalparks liegt. Der sogenannte Nebelwald in Monteverde liegt auf den Bergen der Puntarenas Provinz, knapp hinter der Grenze zur Guanacaste Provinz. Die Anreise ist etwas beschwerlicher, auf Schotterpiste legt man so einige Höhenmeter in den Serpentinen Costa Ricas zurück. Hier oben in Monteverde ist das Klima auch deutlich kühler, fast schon europäisch und es kann Nachts auf bis zu 15°C abkühlen.

Der Nebelwald selbst besteht aus Dschungel pur. Tiefhängende Lianen, tropische Natur und außergewöhnliche, sowie farbenfrohe Vögel bevölkern den Wald. Durchzogen wird das ganze von einer mysteriösen Nebelschicht, die eine merkwürdige Stille über den Wald legt und die Luftfeuchtigkeit auf die Spitze treibt. Man wartet nur darauf, dass sich vor einem die Schlange Kaa aus den Baumkronen herablässt. 😀 Eine Tarantel haben wir schon entdeckt.

Bei unserem Walk durch den Nationalpark dürfen auch die Hängebrücken nicht fehlen, in luftiger Höhe geht es also über und durch den Dschungel. 2,5 km ist der Trail lang und bringt jede Menge Spaß und nette Ausblicke auf die grünen und umliegenden Berge der Gegend.

Sea Turtle Nesting

Mein absolutes Highlight in Costa Rica war der Ausflug zu den riesigen Meeresschildkröten. Ein Event, das man unbedingt mal erlebt haben muss. 

Einmal geparkt, ist der Schildkrötenniststrand nur über einen 10-15 minütigen Spaziergang und mit einem Ranger erreichbar. Da der Strand mit dem Auto nicht erreichbar ist, bleibt er dunkel und ungestört, deshalb nisten dort auch die Meeresschildkröten. 

Mehrmals im Jahr kommen hier die riesigen Meeresschildkröten aus dem Wasser gekrochen um ihre Eier zu legen und im Sand zu vergraben. Sie lassen sich dabei nicht von uns Menschen stören und kommen euch ganz nahe. Jedoch solltet ihr die Tiere mit Respekt behandeln und sie nicht stören oder sogar anfassen. Auch dürfen keine Fotos mit Blitz gemacht werden. Lediglich der Ranger darf mit einem kleinen roten Licht leuchten.

 

Es ist einfach absolut unglaublich und unvergesslich, wie sie sich ihren beschwerlichen Weg durch den Sand bahnen, ein Loch in den Boden graben, die Eier ablegen, sie wieder verbuddeln und dann ins Wasser zurückkehren. Hier kann man dann auch erkennen, wie agil die Meeresschildkröten eigentlich sein können. 

Wir haben Olive Ridley und Green Pacific Sea turtles gesehen, mit ganz viel Glück hat man auch die Chance eine der gigantischen Letherbackturtles zu sehen. Letztere haben wir leider nicht gesehen, dafür aber einige Babyschildkröten, die das erste Mal den Weg ins Meer finden. Man fiebert richtig mit, denn unterwegs lauert durchaus auch mal die ein oder andere Krabbe.

Es war ein einzigartiges Naturschauspiel und für mich persönlich ein absolutes Highlight, der ganze Ort in dieser einsamen Bucht mit einem fantastischen Sternenhimmel war  so unglaublich magisch und dann auch noch zu sehen wie die sanften Riesen wundervolles leisten ist einfach atemberaubend schön. 

Abstecher nach Nicaragua 

Nun bist du schon so weit gereist, da überlegst du auch das Meiste aus der Investition deiner Reise rauszuholen und einen kleinen Ausflug nach Nicaragua zu unternehmen? 

Ich kann dir das nur sehr empfehlen, schau gern bei meinem Blogbeitrag vorbei: Abstecher nach Nicaragua

Informationen zum Anbieter: 

Wir haben einen Großteil unserer Ausflüge mit Native’s Way gemacht und waren immer sehr zufrieden. Die Führer waren super freundlich, sachkundig und selbst so begeistert vom jeweiligen Tagesziel. Es hat einfach wirklich Spaß gemacht mehr über die Einheimischen zu erfahren und sie gleichzeitig auch in Ihrem Job zu unterstützen.

Natives Way gibt der Gemeinschaft etwas zurück, indem sie Arbeitsplätze vor Ort schaffen und mit nachhaltigen Anbietern zusammenarbeiten. Außerdem fließt für jede verkaufte Tour ein Teil des Erlöses in die Ausbildung von Kindern in Schulen in Guanacaste.

Unterwegs mit dem Mietwagen auf der Halbinsel Nicoya:

An dieser Stelle gleich mal ein Tipp für euch: Kümmert euch am besten schon vor der Reise um einen Mietwagen, falls ihr eins möchtet! Vor Ort sind kaum noch Mietwagen verfügbar und die Preise wirklich unfassbar hoch, wie wir feststellen mussten #TeamChaos. 

Costa Rica hat sich auch als fortschrittliches Land einen Namen gemacht. Viele Gebiete sind bereits touristisch sehr gut erschlossen und punkten mit hohem Komfort. Auch in Sachen Bildung, Nachhaltigkeit und Natur (etwa ein Viertel des Landes stehen unter Naturschutz) ist es sehr weit vorne. 

Aber die Straßenverhältnisse auf der Halbinsel Nicoya lassen durchaus noch zu wünschen übrig. Durchwegs unbefestigte Pisten, bzw. Schlaglochpisten und trotz Trockenzeit auch jede Menge Wasserlöcher bzw. kleine Bäche ja Flüsse, die überquert werden müssen. Es empfiehlt sich unbedingt einen Mietwagen mit 4×4 Antrieb zu wählen. 

Wir hatten insgesamt 3 Tage eingeplant mit dem Mietwagen und es war auf jeden Fall immer ein sehr großes Abenteuer, einmal wären wir beinahe in einem Fluss stecken geblieben. Für sehr kurze Strecken sollte generell doppelt so viel Zeit eingeplant werden wie sonst. Wir haben schnell erkannt, dass es sich in der Ecke mit einem Mietwagen nicht unbedingt lohnt für größere Strecken, aber zumindest dafür um mal andere Surfsports und neue Strände zu entdecken. 🙂

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