Wenn man ein Fernreiseziel ansteuert, fällt ein Großteil der Reisekosten auf die Flugtickets. Deshalb ist es naheliegend, dass wir das Meiste aus dieser Investition herausholen wollen und mehr als nur ein Land besuchen möchten. Wahrscheinlich hast du bei deiner Planung, nach Costa Rica zu reisen, auch schon mal daran gedacht, eines oder sogar beide Nachbarländer, Nicaragua und Panama, zu besuchen.
Zunächst stellen wir uns die Frage, ob es eigentlich sicher ist, nach Nicaragua zu reisen? Denn am Rande hat man ja mitbekommen, dass Nicaragua seit April 2018 eine schwierige Zeit durchlebt hat und die politische Situation eher kritisch ist.
Auch die Corona-Pandemie, macht das Reisen zu unserer Zeit dort nicht unbedingt unbeschwerter, aus diesen Gründen entscheiden wir uns für einen Tagesausflug mit Native’s Way als Touranbieter und das war auch rückblickend die richtige Entscheidung für uns.
Nun aber erstmal auf nach Nicaragua! Wir wurden pünktlich und vor allem sehr früh (04:00 Uhr) von unserem Hotel abgeholt und beginnen den Tag mit einem herzhaften Frühstück in Liberia. Anschließend ging es weiter zur Grenze „Penas Blancas“. Das ist natürlich bei Weitem aufregender, als wir es aus der EU gewohnt sind, es war eine bürokratische Erfahrung und bereits hier war ich sehr dankbar für unseren Reiseleiter, der es uns so angenehm und leicht wie möglich machte. Wir machten Halt in mehreren Gebäuden, für die Ausreise Costa Ricas, für die Einreise Nicaraguas und auch den PCR-Test als weitere Anforderung für die Einreise. Es mussten mehrere Gebühren beglichen werden und der Pass wurde um die sechs Mal von unterschiedlichen Beamten/ Polizisten kontrolliert. Ein System lässt sich hier definitiv nicht erkennen. Auch sind wir an einem kilometerlangen Stau bis zur Grenze vorbeigefahren, die Trucks warten hier bis zu 3 Tage bis sie in das Land einreisen können.
Nach einer guten Stunde waren auch wir endlich über die Grenze und der Trip konnte nun endlich losgehen. 🙂
Unser erster Halt ist der Kratersee Apoyo und wir haben Zeit um ein bisschen das bunte Treiben auf den Straßen Nicaraguas auf uns wirken zu lassen, die Aussicht auf den ruhenden Vulkankrater zu genießen und an den kleinen Märkten vorbei zu spazieren. Hier wird man aber auch so von allen Seiten angesprochen.
Nach einem kleinen Mittagessen mit typisch nicaraguanischer Küche besuchen wir einen der aktivsten Vulkane in Nicaragua, den Masaya. Selten bekommt man überhaupt so eine Gelegenheit so nah einen aktiven Vulkan besichtigen zu können. Hier kann man quasi direkt neben dem Krater stehen und hören wie die Gase brodeln, mit ein bisschen Glück hat man sogar die Chance Lava zu sehen. Die indigene Bevölkerung glaubte früher, dass ein böser Gott im Vulkan leben würde. Um diesen zu besänftigen, wurden regelmäßig menschliche Opfergaben in den Vulkan geschmissen, so sollten Eruptionen vermieden werden.
Unser nächster Halt führt uns nach Granada, eine alte Stadt im Kolonialhausstil gleich in der Nähe des Nicaraguasees. Der Parque Central ist das Herz Granada’s. Hier werden Snacks und Eis von Straßenhändlern verkauft, irgendwo spielt jemand sein Instrument und die Pferdekutschen parken direkt am Park. Während sich die Palmen im Wind wiegen, kann man hier die Gemütlichkeit und Ruhe Granadas genießen.
Gegenüber des Parks befindet sich die Kathedrale von Granada – eine wirklich schöne Kirche. Wir schlendern gemütlich mit einem Eis durch das bunte und sympathische Städtchen und genießen den Tag, die vielen Eindrücke und das gute Wetter.
Unser letzter Halt beinhaltet eine 1-stündige Bootstour durch die Isletas auf dem Nicaraguasee und dabei auch einige erstaunliche Anwesen auf den Inseln bewundern. Wir halten vor einer kleinen Insel, wo nur Affen leben und füttern sie.
Anschließend geht es leider auch schon wieder zurück nach Costa Rica. Alles in allem hat uns die Tour sehr gut gefallen und würden wir genauso auch wieder machen. Unser Guide war sehr sympathisch, kenntnisreich und tat alles dafür, damit wir uns willkommen fühlten und amüsierten. Er schenkte uns den ganzen Tag seine volle Aufmerksamkeit und wir konnten viele interessante Dinge über das Land/ seine Ansichten und Glaubenskultur lernen. So glauben sie zum Beispiel an Hexen und Geister, es kommt sogar vor, dass eine vermeintliche Hexe für ihre „bösen Taten“ mit dem Tod bestraft wird. Da fühlt man sich manchmal auch ein bisschen ins Mittelalter zurückversetzt.
Auch haben wir erfahren, dass der Tourismussektor in diesem schönen Land langsam wieder wächst und zunehmend wieder mehr Touristen an einer Nicaraguareise interessiert sind, der Tourismus ist aber noch weit davon entfernt wieder eine Einkommensquelle für das Land zu sein.
Die koloniale Architektur ist in Costa Rica im Vergleich mit Nicaragua begrenzt, und so ist es einfach perfekt, beide Länder miteinander zu kombinieren und nicht nur die wundervolle tropische Natur, sondern auch die Kultur in beiden Ländern kennenzulernen und zu bestaunen.
Beide Länder sind definitiv eine Reise wert, aber Unterschiede lassen sich feststellen, auch wenn wir in Nicaragua selbst nur einen Tag waren. So ist Nicaragua ein deutlich günstigeres Land, hier sind nur wenige bis gar keine Touristen anzutreffen, auch die Infrastruktur ist noch nicht so ausgebaut und erschlossen wie in Costa Rica. So sind Pferde mitunter ein völlig normales Fortbewegungsmittel in Nicaragua. Authentisch und abenteuerlustig reisen geht in beiden Ländern, solltest du jedoch eher bequem reisen und einen gewissen Standard gewöhnt sein, dann ist Costa Rica die bessere Wahl für Dich.
Du möchtest mehr über unsere Reise nach Costa Rica erfahren? Dann schau gerne hier vorbei: Pura Vida in Costa Rica